Projekt

Wohnverhältnisse ist ein mehrteiliges künstlerisches Projekt von Lun Kacirek und Kollaborateur*innen. Im Zentrum steht dabei eine stetig wachsende Sammlung von Videos, in denen verschiedene Menschen über ihr Verhältnis zu ihrer Wohnumgebung berichten.
Luns künstlerischer Ansatz kombiniert erzählerische, organisatorische, forschende und aktivistische Arbeitsweisen und bedient sich dabei gern der Möglichkeiten und Problemfelder audiovisueller Medien.

So entstanden in den durch die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen und Aktivistis geprägten Arbeitsphasen eine Vielzahl weiterer Arbeiten und Formate, die die Ausstellung der Videos begleiten. 

Einige der einzelnen Arbeiten werden hier genauer vorgestellt.
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#1 Wohnvideos

Begleitet von einem Team junger Filmemacher*innen produzieren ganz verschiedene Anwohner*innen ein Video, in dem sie sich mit dem Verhältniss zu ihrer eigenen Wohnumgebung auseinandersetzen. Alle Videos basieren auf den selben Fragebögen und machen Parallelen und Unterschiede sichtbar. Die Arbeitsweise stellt die Selbstbestimmtheit der Teilnehmenden in den Vordergrund und bedient sich dafür auch den Möglichkeiten des Handyfilms. Die stetig weiter wachsende Videoserie wird in einer Videoausstellung gezeigt oder in einem Open-Air Screening direkt auf eine Hauswand projiziert.

#2 Wohnaktionen

Begleitend zur Ausstellung haben Wohnraum Aktivist Swen Huchatz und Lun Kacirek 2024 in Hildesheim ein Rahmenprogramm kuratiert, mit einem Fokus auf dem Thema Wohnungslosigkeit: Von Vernetzungstreffen über eine öffentliche Diskussionsveranstaltung auf dem Ottoplatz und eine Lesung, bis hin zum Abschluss mit kreativen und ermutigenden Angeboten für ein breites Altersspektrum.

Neben den Programmpunkten entstand ein Infofenster zum Thema „Selbstorganisation von Menschen ohne Wohnung“ im Schaufenster, ein Mini-Zine, diverse Banner und andere Material, mit dem Ziel eine größere Präsenz des Thema Wohnungslosigkeit auch durch langfristig verfügbare Ressourcen fest in der Stadt zu verankern.

#3 Wohnbereich

Ein Raum der Hildesheimer Galerie Kunstraum 53 wurde während der Ausstellung zum beheizten Aufenhaltort umfunktioniert, mit kostenlosem Kaffee und Tee Angebot und gemütlichen Sofas. In Kooperation mit einer Buchhandlung, einem Infoladen und einer Wg Bibliothek gibt es dort eine Menge Material zum Thema: Vom Flugblatt bis zum Kinderbuch. Ein Ort zum Lesen, Chillen, Ausruhen und ins Gespräch kommen.

#4 Wohnkarte

An einer Stadtteilkarte an der Wand konnten Besucher*innen mit Hilfe von Klebepunkten und Zetteln persönliche Erlebnisse, Beobachtungen und besonders auch negative Erfahrungen und Gewalt im öffentlichen Raum markieren. Ziel war es, Erkenntnisse und Austausch über unterschiedliches Erleben des Stadtraums herzustellen. Aber auch das Einzeichnen und Beschreiben von Begegnungen mit den in der Stadt lebenden Tieren ist gefragt. 

#5 Wohnkämpfe

Die Recherche-Collagen-Serie beschäftigt sich mit aktuellen basisdemokratisch oder kollektiv geführten zivilgesellschaftlichen Kämpfen um Wohn-Gerechtigkeit in anderen europäischen Ländern.

Besonders die organisatorischen Methoden, sowie jeweils die komplexe lokale Situation aus der sie erwachsen, stehen dabei im Vordergrund. So leisten die Collagen eine Vermittlung über kontextuelle, legislative und sprachliche Unterschiede hinweg. Neue Entwicklungen werden während der Ausstellung laufend durch Klebezettel vermerkt.

#6 Wohnkameras

Wohnkameras ist eine Videoinstallation über die Geschichte der Videoüberwachung im öffentlichen Raum in Hildesheim und Europa, ihre Auswirkungen auf den Stadtraum und aktuelle Entwicklungen wie den Einsatz von KI und die EURODAC Reform.

Dabei bindet die Installation verschiedene Live-Videoquellen ein und erschafft sich dadurch in Echtzeit.